Algorithmen steuern die Großküche – LKZ
Lebensmittel
Algorithmen steuern die Großküche
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besucht das Speisewerk im Urbanharbor – Thema: Big Data für mehr Effizienz in der Lebensmittelkette.
Manchmal muss man einfach nur miteinander reden. Dieses Fazit könnten in nicht allzu ferner Zukunft die Beteiligen eines Termins im Ludwigsburger Speisewerk ziehen. Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, informiert sich am Mittwochvormittag über Digitalisierung in der Gastronomie. Das Ludwigsburger Landratsamt hat den Termin vermittelt, auch Landrat Rainer Haas will mit Unternehmer Max Maier und seiner Familie ins Gespräch kommen. Die Familie Maier transformiert im Ludwigsburger Westen im großen Stil brach liegende Industrieflächen in moderne Arbeitsstätten, in denen Mobilität, Gebäudemanagement und Digitalisierung komplett vernetzt sind. Zahlreiche Unternehmen, auch Großkonzerne, haben sich angesiedelt. Viele ihrer Angestellten essen in der Mittagspause im Speisewerk. Dort werden täglich bis zu 1200 Essen zubereitet, zudem beliefert das Speisewerk viele Kitas und Schulen in der Region.
Die Massenspeisung erfolgt sozusagen per Algorithmus. Denn ein Kochrezept sei nichts anderes als ein Algorithmus, erläutert Unternehmer Max Maier seinen Gästen. Und gastronomische Qualität sei vor allem die digitalisierte Funktion von Temperatur und Zeit im gesamten Produktionsprozess eines Nahrungsmittels, „der Rest ist Kochkunst“. Maier will Qualität durch regionale Wertschöpfungsketten, aber auch durch mehr Digitalisierung gewährleisten. Seine Vision: die Online-Plattform „Check Cloud“, die alle Prozesse der Lebensmittelerzeugung erfasst. „Big Data für mehr Effizienz in der Großküche“: So wirbt seine Firmengruppe für eine weitreichende Digitalisierung von der Produktion bis zur Essensausgabe. Vernetzte Gastronomie wie im Speisewerk soll auch Lebensmittelverschwendung und Energiekosten senken, beispielsweise durch die digitalisierte Temperatursteuerung in Kühlhäusern. „Wenn alle Großküchen in Deutschland digitalisiert wären, könnten wir ein Atomkraftwerk abschalten“, so der Unternehmer.
Eine flächendeckende Digitalisierung der Gastronomie ist sein er Aussage nach aber nur möglich, wenn der Gesetzgeber Rahmenbedingungen festlegt. „Wir brauchen Standards in Hygiene oder Logistik, und dafür brauchen wir die Politik“, wendet sich Maier an die Staatssekretärin. Seit drei Jahren habe er den Kontakt zu diversen Stellen gesucht, sei mit seinem „Check-Cloud“-Projekt freilich nicht auf die erhoffte Resonanz gestoßen. Dabei müsse doch auch die öffentliche Hand Vorstöße in Sachen Digitalisierung begrüßen, wundert sich der Unternehmer. „Wenn wir es hier nicht hinbekommen, wie soll die Verwaltung dann digital werden?“
Gurr-Hirsch nimmt Maiers Klagen aufmerksam zur Kenntnis und zeigt sich angesichts der Wertschöpfungskette im regionalen Umfeld beeindruckt. „Wir machen einen runden Tisch“, versichert die Staatssekretärin. Sie stellt in Aussicht, auch auf Bundesebene relevante Akteure zu aktivieren, warnt aber vor allzu viel Euphorie. „Wir müssen erst mal in kleinen Schritten beginnen.“
Erschienen am 22. August 2019 in der LKZ
Autor Frank Klein
Wir brauchen Standards in Hygiene oder Logistik, und dafür brauchen wir die Politik.
Big Data für mehr Effizienz in der Großküche. Vernetzte Gastronomie wie im speisewerk soll auch Lebensmittelverschwendung und Energiekosten senken, beispielsweise durch die digitalisierte Temperatursteuerung in Kühlhäusern.
Wenn alle Großküchen in Deutschland digitalisiert wären, könnten wir ein Atomkraftwerk abschalten.
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ErfaFoodService – Expertengespräch
Expertengespräch Sprachassistenz & Digitalisierung im Food Service Markt
-am 03.09.2019 im urbanharbor Ludwigsburg
Der Hintergrund
Der Food Service Markt ist einem hohen Wettbewerbsdruck und den sich stetig ändernden Ansprüchen der Gäste hinsichtlich Wartezeiten, Informationsangebot, Angebotsqualität dem digitalen Angebot ausgesetzt. Intelligente Lösungen im Servicebereich und der Küche bieten ein hohes Potential, Prozesse wirtschaftlich zu optimieren und gleichzeitig Kundenerwartungen gerecht werden. Sensoren zur automatischen Erfassung, Schnittstellen zum Datenaustausch über etablierte Systeme, Apps sowie Cloud-Basierte Lösungen ermöglichen bereits heute ausgeklügelte Produkte und erleichtern die Arbeitsprozesse. In Kombination mit Spracheingabe kann ein deutlicher Mehrwert erzielt werden. Sie ermöglicht eine intuitive und einfache Bedienung, die in Kombination mit KI-Assistenzsystemen einen hohen Innovationsgrad besitzen. Dadurch werden die Interaktionsmöglichkeiten mit den Produkten erheblich erweitert. Während Amazon-Alexa für den privaten Bereich eine rasante Nachfrage verzeichnet, stecken Lösungen für den Food Service Markt noch in den Anfängen. Im Expertengespräch möchten wir Ihnen die aktuellen Entwicklungen und Projekte im Bereich Sprachassistenzsysteme und Digitale Lösungen zur Vernetzung vorstellen. Anschließend in einer Diskussionsrunde mit Ihnen und den Experten über Ihre Bedürfnisse, Anforderungen sowie Integrationspotenzial für Sprachassistenten diskutieren.
Zielgruppen
Entscheider, Gastronomen, Gerätehersteller, Logistik- und Lieferservice, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen, Lebensmittelhersteller, Zulieferer.
Max Maier
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Referenz – Europapark Rust
Vernetzte Gastronomie: Telekom digitalisiert Qualitätskontrollen
- Europa-Park in Rust nutzt IoT-Lösung im neuen Hotel „Krønasår“
- Qualitäts- und Hygienekontrollen digital durchführen und dokumentieren
- Mehr Transparenz bei der Verarbeitung von Lebensmitteln
Ein guter Küchenchef muss mehr können, als leckere Gerichte zu kochen. Die Ansprüche an ihn sind vielfältig. Der Gast erwartet neben dem guten Geschmack eine hohe Qualität der Zutaten. Der Gesetzgeber fordert, dass er Hygienestandards einhält und dokumentiert. Der Betreiber wünscht einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Küchenchefs erhalten dafür nun Hilfe aus dem Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT). Die Lösung „Check Cloud“, digitalisiert Prüfprozesse und dokumentiert deren Ergebnisse. Lückenlos und in Echtzeit. Sie liefert darüber hinaus verlässliche Daten über Anlagen und ihre Funktion. Zum Beispiel, ob Kühlräume fehlerfrei arbeiten. Der Europa-Park Freizeitpark & Erlebnis-Resort in Rust nutzt die Lösung. Sie kommt in der Gastronomie im neuen 4-Sterne Superior Hotel „Krønasår“ zum Einsatz.
IoT-Lösung macht Schluss mit Papierkram
Hygiene ist das A und O in einer Küche. Allgemein gilt: Je umfangreicher das gastronomische Angebot ist, umso höher sind die Auflagen. In Deutschland orientieren sich die Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit an das weltweite Hygiene-Konzept „HACCP“ (hazard analysis and critical control points). Das bedeutet: Verantwortliche müssen an kritischen Punkten Kontrollen durchführen und die Ergebnisse dokumentieren. Welche Temperatur hat zum Beispiel die Hühnerbrust bei der Anlieferung? Bei wie viel Grad lagert sie im Kühlhaus? Wurden die Behälter nach der Nutzung richtig gereinigt? Viele nutzen dafür noch handgeschriebene Protokolle oder Excel-Listen.
Deutlich einfacher, schneller und zuverlässiger geht das mit der Lösung „Check Cloud“. Sie ist ein Komplettpaket, mit dem Betriebe Prüfprozesse digital durchführen und dokumentieren. „Check Cloud“ basiert auf der Telekom Lösung „Goods Compliance“, die für die speziellen Anforderungen der Lebensmittelbranche und Gastronomie angepasst wurde. „Dafür kooperieren wir mir der Max Maier Unternehmensgruppe, die internationale Erfahrung in der Ausstattung von Großküchen hat. So bündeln wir bei „Check Cloud“ die Erfahrung aus beiden Branchen“, sagt Rami Avidan, verantwortlich für das Internet der Dinge Geschäft bei T-Systems.
Qualität der Lebensmittel immer im Blick
Über Sensoren, Handmessgeräte und Checklisten erfasst das Küchenpersonal die geforderten Daten wie beispielsweise die Temperatur der Lebensmittel. Und das an frei definierbaren Kontrollpunkten. Alle Daten fließen in Echtzeit über die Cloud in ein übersichtliches Online-Portal. Dort werden sie grafisch aufbereitet und dokumentiert. So sieht der Küchenchef auf einen Blick: Alles ist in Ordnung. Andernfalls schlägt die Lösung Alarm.
Lückenlose Dokumentation der Hygienekontrollen
Dank der IoT-Lösung wird die gesamte Verarbeitung der Lebensmittel transparent. Von der Warenanlieferung über Lagerung und Zubereitung bis hin zur Essensausgabe. Die Küchenchefs dokumentieren damit lückenlos, dass sie die Vorschriften einhalten. Zudem bekommen sie wertvolle Informationen in Echtzeit über den Zustand der Lebensmittel. Damit sichern sie die Qualität der Speisen und wirtschaften nachhaltiger.
Europa-Park nutzt die Lösung im neuen Hotel „Krønasår“
„Bei der Qualität gehen wir keine Kompromisse ein. Das gilt für unsere Attraktionen und Hotels ebenso wie für unsere Restaurants. Die Digitalisierung hilft uns, unsere selbstgesteckten Ziele zu erreichen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten“, so Arne Weimann, stellvertretender Food & Beverage Direktor der Europa-Park Hotels. „Check Cloud hat uns funktionell und in punkto Datensicherheit überzeugt.“ Sie kommt in der Gastronomie des neuen 4-Sterne Superior Hotels „Krønasår“ zum Einsatz. Der Europa-Park eröffnete am 31. Mai das neue Hotel. Zwei Restaurants und ein Café bieten über 1.300 Gästen gleichzeitig Platz.
– Ein Beitrag der Telekom –
erschienen am 26.06.2019
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MANAGEMENT FORUM – „Digitalisierung bedeutet nicht, dass es keine Köche mehr gibt“
„Digitalisierung bedeutet nicht, dass es keine Köche mehr gibt“
Dass die Konnektivität der Geräte aktuell immer noch die größte Schwierigkeit für die Küche 4.0 ist, das weiß Andreas Müller aus eigener Erfahrung. Als Geschäftsführer der Better Taste GmbH hat er in seinem Restaurant „speisewerk“ die Digitalisierung vorangetrieben. Ein Gespräch über Schnittstellen, lessons learned und die Küche 2050.
Herr Müller, in Ihrem Flaggschiff auf dem urbanharbor Areal in Ludwigsburg, dem „speisewerk“, arbeiten Sie mit dem Prinzip „Verpflegung 4.0“. Was heißt eigentlich Verpflegung 4.0 und warum sollte man das einführen?
Es ist eigentlich nicht wichtig, ob man das 4.0 nennt. Es geht grundsätzlich darum, Digitalisierung in dem Bereich der Küche umzusetzen. Für die Einführung sprechen mehrere Gründe. Zum einen geht es darum, Abläufe zu erleichtern. Zum anderen muss man auf die Personalsituation eingehen. Wir haben in der Küche immer weniger Fachkräfte und immer mehr an- oder ungelernte Mitarbeiter. Es muss immer mehr dokumentiert werden, die Prozessbeschreibungen werden immer dichter. Um der Zettelwirtschaft zu entkommen, gibt es keine andere Möglichkeit, als digital zu werden.
War das digitale Konzept fester Bestandteil in der Planung oder wurde dies nachträglich bei laufendem Betrieb umgesetzt?
Es war bereits fester Bestandteil in der Planung – und das hat die Umsetzung wesentlich erleichtert. Natürlich kann man auch im laufenden Betrieb die Datenleitung planen, die W-Lan-Verbindung, die Geräteauswahl, aber es ist natürlich viel einfacher das gleich im Ansatz mit zu planen – gerade auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Hersteller! Hier gibt es immer noch eine mangelhafte Durchlässigkeit der Systeme.
Das Thema Schnittstellen ist also das Hauptproblem in der Prozessgestaltung?
Ja, das ist immer noch die größte Schwierigkeit aktuell. Das ist ein altbekanntes Problem, das vor einigen Jahren aufgekommen ist. Als die Digitalisierung begann, hat jeder Hersteller erstmal sein eigenes Süppchen gekocht. Das sieht man auch an anderen Produkten. Schauen Sie sich Handyladegeräte an. Da baut auch jeder seine eigene Variante.
Wie haben Sie das gelöst?
Wir sind mitten drin im Prozess. Wir nutzen bei unserem Betriebsablauf das Check-System von Rieber, das den Vorteil hat, dass es herstellerunabhängig die Möglichkeit bietet, Systeme zu verknüpfen und Arbeitsweisen zu dokumentieren.
Wie haben die Mitarbeiter die Veränderung aufgenommen?
Sehr gut – und das geht auch über die Küche hinaus. So haben wir ein cloudbasiertes Zeiterfassungssystem. Hier verstehen die Mitarbeiter sofort den nachvollziehbaren Nutzen. Dazu muss man auch sagen, dass unsere Branche nicht rationalisiert. Digitalisierung bedeutet nicht, dass es keine Köche mehr gibt. Das wäre eine automatisierte Küche. Nein, Digitalisierung bedeutet, dass ich als Koch in der Beschaffung flexibler planen kann oder nicht mehr durch die Kühlräume rennen muss, um die Temperaturen aufzuschreiben – ich kann mich auf das Kochen konzentrieren. Oder man arbeitet in einer Patisserie und kann online nachschauen, welche Kuchen sich am besten verkauft haben und so besser planen. Und und und…
Lessons learned – Welche drei Dinge muss jeder beachten, der jetzt eine digitale Küche plant oder umbaut?
Das erste, worauf man achten sollte: Die digitalen Lösungen müssen vernetzbar sein. Sonst hat man das Problem, dass man von einem digitalen System wieder ins Analoge gehen muss und dann wieder in das zweite digitale System. Dann hat man einen Mehraufwand, der die Sinnhaftigkeit der Digitalisierung in Frage stellt.
Das zweite ist, dass man sich frei machen sollte von der konventionellen Planung, der klassischen baulichen Aufteilung – heute wird zum einen entkoppelter produziert und zum anderen wird Digitalität individuell auf den Betrieb zugeschnitten sein.
Und drittens sollte ich mir Gedanken machen über zukünftiges Essverhalten. Wer ist mein zukünftiger Kundenkreis? Werde ich in 10, 15 Jahren die Kunden vor Ort bewirten oder doch eher beliefern? Oder biete ich eine Mischung an?
Stichwort Ambiente – Die architektonische Philosophie des Areals urbanharbor ist begründet in der Industriegeschichte, eine Zeit, in der das Analoge vorherrschte – wie steht das Digitale und das Analoge im „speisewerk“ in Beziehung?
Es ist ein gewollter Kontrast und gleichzeitig eine Ergänzung. Das Klientel, das im Areal tätig ist, hat sehr viel mit Digitalisierung zu tun. Und die haben den Industriecharme sehr gern. Wahrscheinlich wäre es sogar günstiger gewesen, das Areal abzureißen und einen seelenlosen Neubau hinzusetzen. Doch die Symbiose aus Industriecharakter und moderner Architektur macht gerade den attraktiven Flair aus. Zum anderen wollten wir die Transformation aufzeigen – vom Industriezeitalter zur Digitalisierung 4.0.
Braucht jede Gastronomie die Digitalisierung?
Grundsätzlich kann man in jedem Bereich digitalisieren. Die Frage ist, ob das für den Gast erkennbar sein muss. Sicherlich gibt es zum Beispiel in Berlin ein paar Digitalisierungsfreaks, die ihr Essen nur per Pad bestellen wollen. Wir wenden uns aber nicht an Digitalisierungsfreaks, sondern an Gäste. Und die sollen sich wohlfühlen. Unsere Kassensysteme, Voice-Prozesse und Temperaturmess-Sensoren, die in vordefinierten Intervallen Daten an die Datenbank senden – all das soll der Gast nur marginal mitbekommen.
Wie muss die Digitalisierung in der Küche voranschreiten, damit Deutschland global wettbewerbsfähig bleibt? Wie sieht die Küche 2050 aus?
Keiner weiß, was sich in so einer langen Zeitspanne entwickeln wird. Vor 15 Jahren konnten wir uns noch nicht vorstellen, dass wir einmal Telefone haben werden, mit denen wir alles machen, nur nicht telefonieren. Sicherlich werden sich die Küchenabläufe in Teilbereichen deutlich verändern. Digitalisierung bedeutet grundsätzlich, dass nicht der die Macht hat, der produziert, sondern der, der über die Informationen verfügt. Das ist vor allem für Planung in Großküchen relevant, die mehr als 1.000 Essen am Tag produzieren. In der Gastronomieküche mit vielleicht 100 Essen am Tag wird es meiner Meinung nach weiterhin den Charme des Individuellen und Handwerklichen geben.
Generell schiebt sich Deutschland aktuell aber selbst aus der Wettbewerbsfähigkeit. Versuchen Sie mal, ein E-Hybrid-Auto außerhalb der eigenen Wände zu betanken. Da ist Deutschland schlecht aufgestellt. Oder fahren Sie mal Bahn und versuchen Sie mit Laptop und Telefon zu arbeiten – ein Ding der Unmöglichkeit. Da ist Deutschland noch auf Lichtjahre von einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur entfernt. Und die muss vorhanden sein, wollen wir auch in der Digitalisierung in der Küche voranschreiten.
Interview von Kai Linde – erschienen am 25. März 2019
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KÜCHE – Fachmagazin für Profiköche
CHECK IT! – mit CHECK CLOUD
Intelligente Küchentechnik, die digital, leicht zubedienen und cloudbasiert ist, bietet dem Profikoch viele Vorteile bei der täglichen Arbeit. Der herstellerunabhängige Dienstleister Check Services zeigt am Beispiel der HACCP-Dokumentation, wie es funktionieren kann.
Vom Acker auf den Teller – der Weg des Lebensmittels vom Produzenten zum Verbraucher verlief lange Zeit ohne große Umwege. In der modernen Gesellschaft sieht das längst ganz anders aus, weiß Max Maier, Geschäftsführer der Check Services GmbH &Co. KG in Ludwigsburg: „Kannte ich mein Essen Früher vielleicht noch persönlich vom Acker in meiner Umgebung, haben sich heute Zwischenverarbeiter, Grossisten, Lebensmitteleinzelhändler und Endverarbeiter dazwischen geschoben. Noch dazu ist vieles auf dem Transportweg in Plastik- und Einwegverpackungen organisiert“. Mit weitreichenden Folgen für Mensch und Umwelt. Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen hierzulande jedes Jahr im Müll, der Verpackungsabfall bringt es auf 16 Millionen Tonnen jährlich. 4.000 Kilometer Transportweg legt ein Lebensmittel im Schnitt zurück, bevor es bei uns auf dem Teller landet, erläutert Maier.
Erschienen in der Ausgabe KÜCHE 3 2019
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customer day – Telekom & CHECK CLOUD
Digitale Lösungen für die Gastronomie.
Prozesseffizienz, Kundenfokus und Digitalisierung live erleben – standen bei dem gemeinsamen customer day der Telekom und CHECK CLOUD am 22. Januar im urbanharbor Ludwigsburg auf der Agenda. Den eingeladenen Kunden wurden verschiedenste digitale Lösungssysteme präsentiert und bekamen zudem Einblick in die voll digitalisierte Flagshipkitchen des speisewerks im urbanharbor.
In dieser digitalen Großküche wird mit der Gastgeber Plattformlösung CHECK CLOUD, die komplette Hygiene und Temperatur digital überwacht, gemessen und dokumentiert, für die rund 5000 Essen täglich.
Zudem hat RASTAL mit SMARTGLASS® seine Lösung – mit der Füllstände der Trinkgläser erkannt werden kann und dadurch der Service automatisiert optimiert werden kann. Somit weiß der Gastronom on demand, wie der Gast über das Smartphone mit dem Trinkglas interagiert.
Als smarte Kassenlösung bietet die POS Komplettlösung der Telekom ein umfassendes System speziell für kleine bis mittelgroße Betriebe verschiedenster Art. Ein Tag voller neuer Eindrücke, neuer Kontakte, Ideen und vor allem praxistauglichen Lösungen – get connected to CHECK CLOUD.
Rational – CHECK CLOUD
Rational Paper
Die Küche als Herzstück einer State-of-the-Art Food Produktion
Die Zukunft: Eine Qualitätskontrolle vom Acker bis zum Teller. Schon heute sind alle Küchengeräte vollständig digitalisiert und mit der CHECK CLOUD vernetzt. Prozesse werden ständig bezüglich Hygiene, Temperatur, Betriebszeit und Lagerung überwacht. Daten werden gemäß HACCP-Standards dokumentiert. Dafür ist CHECK HACCP verantwortlich, ein digitales System der CHECK Services.
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HACCP-Listen nicht mehr 4 Jahre im unübersichtlichen Zettel-Ordner-Chaos, sondern transparent, digital jederzeit abrufbar. Alle Messpunkte und Dokumentationen sowie Alarmierungen in einer Weboberfläche.
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Der Prozess im Fokus – Trendkompass
Der Prozess im Fokus
Vom Acker bis zum Teller: Um die Lebensmittelverschwendung weltweit zu reduzieren und die Qualität der Speisen zu erhöhen, organisiert CHECK Services seit 2018 als herstellerunabhängiger Dienstleister mit verschiedenen Partnern und dank digitaler Lösung den Foodflow-Prozess neu. Der Trendkompass war im urbanharbor in Ludwigsburg. Geschäftssitz von CHECK Services, zu Gast.
Mit dem Launch von CHECK HACCP ist ein wichtiges Modul bereits erfolgreich auf dem Markt. Der Anwender erhält durch Check HACCP den Vorteil, dass ihm auf einer einzigen horizontalen angelegten Cloud-Plattform sämtliche relevante Daten zur Verfügung gestellt werden. Hierzu zählen etwa Temperaturergebnisse und Hygienewerte verschiedener Quellen, Systeme und Anwendungen – alles unabhängig von Zeit und Ort.
Mithilfe der Internet of Things (IoT)-Technologie des Kooperationspartner T-Systems wurde das System auf ein hoch-perfomantes Niveau gebracht. Der Partner T-Systems steht für die Produktumsetzung und sorgt vor allem für IT-Sicherheit und Datenschutz in einem deutschen Rechenzentrum.
Erschienen in der Ausgabe Dezember 2018 – Trendkompass
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Digital vom Acker bis zum Teller – LKZ
Digital vom Acker bis zum Teller
Wo liegt heute der große Mehrwert der Digitalisierung? Nicht in der Erfindung neuer Datenwelten, sondern in der Anwendung der neuen technischen Möglichkeiten auf die bestehende Lebenswelt. Dafür steht in der Ludwigsburger Weststadt ein junges Unternehmen, die Check Services GmbH. Die Neugründung hat aus dieser Philosophie heraus einen Weg gefunden, mit digitalen Mitteln die personalintensiven Kontrollverfahren bei der Verarbeitung von Lebensmitteln einfacher und schneller zu erledigen. Das System bietet zudem eine Plattform für übergreifendes Handeln in der gesamten Lebensmittelkette, bis hin zum Mehrweg.
Geschäftsführer ist Max Maier. Es kommt nicht von ungefähr, dass der junge Unternehmer Ideen für die Digitalisierung gerade in der Lebensmittelbranche realisiert. Vater ist Max Maier sen., der nicht nur Herr über den Ludwigsburger Gewerbepark Urbanharbor ist, sondern auch Eigentümer des Reutlinger Unternehmens Rieber, ein Ausstattungsspezialist für die professionelle Gastronomie. Wer heute Lebensmittel herstellt, verarbeitet und ausgibt, der hat im Produktionsalltag eine wachsende Zahl von Kontrollen in eigener Verantwortung sicherzustellen. Das Paket an Vorschriften firmiert unter dem Kürzel HACCP und bedeutet den Nachweis, dass in einem Restaurant wie in einer Großküche, auf einem Bauernhof wie in einer Molkerei die Standards für die Hygiene und für die Temperatur der Speisen auf einer ganzen Kette von Kontrollpunkten eingehalten sind.
Bisher bedeutet das für viele Gastronomiebetriebe einen aufwendigen Papierkrieg, um den Nachweis der Kontrollen zu dokumentieren.
In der Anfangsphase ihrer digitalen Entwicklungsstrategie setzten Maier und sein Vater noch darauf, eigene IT-Lösungen zu entwickeln. „Wir haben aber erkannt, dass wir uns besser auf unsere Kernkompetenz konzentrieren und einen Partner suchen.“ Die Wahl fiel auf die Telekom-Tochter T-Systems. Check Services bietet eine über das Internet vernetzte Kontrollkette. Diese besteht teils aus fest installierten Sensoren, die zum Beispiel im Kühlraum automatisiert Daten sammeln. In der Küche oder beim Transport braucht es mobile Messgeräte. Hier greift das Check-System auf eine technische Entwicklung aus dem Rennsport zurück, wo beim Boxenstopp innerhalb von nur ein oder zwei Sekunden die Reifentemperatur erfasst wird. Diese Technik, umgesetzt in ein Messgerät, das über Bluetooth mit der Smartphone-App vernetzt ist, beschleunigt die Temperaturkontrolle von Speisen und schafft den Sprung in die Digitalisierung.
Die verschiedenen Kontrollpunkte etwa an Ausgabetheken oder Transportbehältern sind mit QR-Codes markiert und damit per Smartphone-Scan schnell für die Datenverarbeitung und Dokumentation richtig verortet. Die Daten im Check-System gehen allesamt in eine Cloudlösung von T-Systems. „Wir können damit die Richtlinien des deutschen Datenschutzes sicherstellen“, so Max Maier. In die Erkenntnis „Stark wird man in der digitalen Welt nur mit starken Partnern“ passt auch die Zusammenarbeit mit einem der leistungsstärksten Rechenzentren Deutschlands an der Universität Stuttgart. Dort ist die nötige Kapazität, um möglichst viele der digitalen Daten aus dem Check-System zu analysieren. Dies mit dem Ziel, Prozesse in der Lebensmittelkette weiter zu verbessern. „Wenn wir einen Algorithmus entwickeln, der das Mindesthaltbarkeitsdatum anhand der Echtzeittemperatur während der gesamten Kühlkette dynamisch erstellen kann, wären Lebensmittel im Durchschnitt länger haltbar, wodurch die Lebensmittelverschwendung reduziert werden könnte“, erläutert Max Maier.
Die neue Check Services GmbH ist aus dem Stammhaus Rieber ausgegliedert. „Wir wollen der Lebensmittelbranche herstellerübergreifend und ganzheitlich eine Plattform anbieten“, so der Geschäftsführer. Die Vision ist es, weitere Bereiche in der Produktion, Verteilung und Verarbeitung von Lebensmitteln in die Plattform einzubinden. „Jede Sparte im gesamten Lebensmittelbereich ist für sich gut organisiert, aber am eigenen Tellerrand ist Schluss, es herrscht noch immer eine Art Silo-Denken“, sagt Max Maier.
Eine vernetzte Lebensmittelwelt bietet neue und weitreichende Perspektiven, etwa den Umschwung weg von Einwegverpackungen und Plastikmüll hin zu einem Mehrwegsystem. Dort treffen sich dann wieder die Wege der Ausgründung Check Services GmbH mit dem Stammhaus Rieber. Denn dort hat Max Maier sen. ein Mehrwegsystem mit temperatureffizienten Edelstahl-Alu-Behältern und einer dazu passenden Küchentechnik entwickelt.
Erst dieser Tage hat die Familie Maier für diese Kombination aus Digitalisierung, Mehrweg und automatisierter Küchentechnik einen prominenten und großen Kunden für den Catering-Markt gewonnen: Dr. Oetker Professional Deutschland.
Erschienen am 1./2. Dezember 2018 in der LKZ
Autor Peter Maier-Stein
Vision für eine vernetzte Welt der Lebensmittel und für ein Ende des Silo-Denkens.
Der Weg unserer Lebensmittel – die Herausforderung: Organisation der logistischen Informationen und Prozesse zwischen dem Lebensmittel, den Verarbeitungsstufen und dem Menschen entlang der Wertschöpfungskette.
System bietet Hilfe auch im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmittel.
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